Verfilmung von Alfred Hitchcock unter dem Originaltitel The Rope, in der deutschen Übersetzung: Cocktail für eine Leiche.
Erscheinung: Groß, athletisch, blond, „Boxerfigur“. Teuer, aber unauffällig gekleidet (zweireihige Weste, perfekt gebügelte Hosen). Tragende und ruhige Stimme. Sehr wohlhabend.
Charakter: „Väterlicher Umgang“ mit den Leuten. Strahlt Ruhe aus. Eitel. Wirkt etwas zu hochmütig und selbstgefällig.
Erscheinung: Etwas kleiner als Brandon, schlank, auffällig angezogen, dunkle Haare. Spanischer Nationalität. Trägt einen dunkelblauen Anzug und einen Diamantring.
Charakter: Extrem höflich. Spricht gutes Englisch. Wird von Bekannten als „guter Kerl“ bezeichnet.
Brandon und Granillo sind Studenten, sehr intellektuell und Befürworter der Moral-Theorie von Nietzsche.
Erscheinung: Wendig, dunkelhaarig. Hat eine lange Nase und einen blauen Schimmer auf den Wangen. Französischer Nationalität.
Charakter: Sehr gehorsam, intelligent, ehrgeizig, fleißig, unauffällig, etwas ängstlich. Ein fast perfekter Diener, nimmt allerdings manche Sachen nicht ganz unpersönlich und ist bemüht sich immer für alles zu entschuldigen.
Folgende Nebendarsteller sind die von Brandon und Granillo eingeladenen Gäste für ihre Party (in chronologischer Reihenfolge).
Erscheinung: Junger Student, blond, gutaussehend, scheu, dumm, oberflächlich. Gilt als absolut durchschnittlich.
Charakter: Naiv, etwas arrogant, neigt zu übertreiben (profiliert sich gerne). Humor- und temperamentlos.
Erscheinung: Junge Studentin, gutaussehend, dumm. Genauso durchschnittlich wie Raglan.
Charakter: Versucht ihre fehlende Intelligenz durch „Manieriertheiten“ (gekünsteltes, übertriebenes Verhalten) zu kaschieren. Sie betont oft „vielsilbige und ourtierte“ Worte, rollt dabei mit den Augen, um dabei jede Art von Gefühlsregung zu vermeiden.
Erscheinung: Alter Mann (wirkt noch älter, als er bereits ist), leicht gebeugt, hellgraue Augen, langsam bewegend. Hatte früher eine machtvolle Position und ist zudem Buchliebhaber, er möchte sich die Bibliothek von Granillo und Brandon begucken.
Charakter: Wirkt sehr patent, nett, freundlich, träge.
(Schwester von Sir Johnstone Kentley. Ursprünglich hatten Brandon und Granillo die Frau von Sir Johnstone Kentley an ihrer Stelle eingeladen. Da diese krank ist, wurde Mrs.Debenham als „Ersatz“ gewählt.)
Erscheinung: Seit langem verwitwet. Groß, hässlich, einfach angezogen. Zirka 50 Jahre alt.
Charakter: Sehr wortkarg. Scheint sich in einem verlorenen, unglücklichen, abwesenden Trübsinn zu befinden. Aus diesem macht sie sich hin und wieder mit einem breiten, freundlichen Grinsen plötzlich bemerkbar.
Erscheinung: Mittelgroße Statur, 29 Jahre alt, „dandyhaft“ (arrogant, snobistisch) gekleidet, welches durch einen eleganten Spazierstock noch verstärkt wird. Rechtes Bein lahmend (womöglich eine Kriegsverletzung). Drückt sich affektiert (künstelnd) und teilweise kompliziert aus. Rupert spricht als würde er dabei körperliche Schmerzen empfinden, er versucht dies zu unterdrücken, in dem er den Körper und Kopf beim sprechen still hält.
Charakter: Wirkt aufgrund seiner Affektiertheit etwas feminin. Kann dies aber durch sein offenes, ehrliches und freundliches Lächeln wieder wett machen.
Anmerkung: Rupert beschäftigt sich dichterisch und ist der einzige Gast, welcher Brandon und Granillo aufgrund seiner künstlerischen Fähigkeiten durchschauen könnte. Darüber sind sich Brandon und Granillo allerdings bewußt.
(Wurde zuvor von Brandon und Granillo ermordet und in einer Truhe verstaut. Ronald wurde nur alibihalber eingeladen, damit Brandon und Granillo den Verdacht von sich lenken. Die Hoffnung, dass sich alle über das Wegbleiben von Ronald wundern, soll den Reiz für Brandon und Granillo zusätzlich erhöhen.)
Erscheinung: Unbekannt
Charakter: Unbekannt (Wird von Rupert am Ende des Stückes als sehr lebhaft und fröhlich beschrieben.)
Weitere genannte Nebendarsteller: Ein Polizist
Brandon und Granillo bewohnen zusammen ein Apartement in Mayfair (England). Es ist sehr luxoriös und bizarr ausgestattet (Großvateruhr, Diwan, französische Fenster, Kamin). Das Zimmer ist Teil einer Bibliothek, welches Brandon von seinem Onkel geerbt hat. Anlässlich einer von Brandon und Granillo veranstalteten Party ist noch ein Buffet aufgebaut und eine True aufgestellt, welche als Esstisch dienen soll, da in der Bibliothek keine Tische vorhanden sind. Brandon und Granillo beabsichtigen unmittelbar nach der Party nach Oxford zu fahren. Dadurch erklärt sich auch das sehr provisorisch hergerichtete Buffet und der Zweckentfremdung der Truhe als Esstisch: Brandon und Granillo haben bereits alle Sachen für den Umzug gepackt. Die gesamte Handlung findet in diesem Raum statt (abgesehen von dem Raum, in dem die Gäste später zu der Musik eines Gammophons tanzen. Dieser Raum wird allerdings nur erwähnt und ist für die Handlung nicht entscheidend).
Es wird keine Jahreszahl genannt und es gibt auch keine konkreten Hinweise auf eine bestimmte Zeit; das Stück ist daher zeitlos. Da das Verbrechen von Brandon und Granillo am Ende von Rupert doch noch aufgedeckt wird und sie den Galgen befürchten, kann man die Zeit spätestens auf das Jahr 1964 datieren; in diesem Jahr fand in England die bislang letzte Hinrichtung am Galgen statt. Wenn wir dazu betrachten, dass Patrick Hamilton von 1904 bis 1962 gelebt hat und „Cocktail für eine Leiche“ 1929 veröffentlicht wurde, so kann man davon ausgehen, dass das Stück zur Zeit der Weimarer Republik spielen könnte. Jedoch ist dass Stück auch problemlos auf unsere heutige Zeit übertragbar.
Die Handlung des Stückes beginnt um 20.40 Uhr abends und endet um ca. 22.35 Uhr (Dauer: 115 Minuten). Das Stück zeichnet sich dadurch aus, dass es eine fortlaufende Handlung hat (keine Zeitsprünge). Die Ermordung von Ronald Kentley durch Brandon und Granillo liegt hinter dem Anfang des Stückes zurück. Das Stück fängt an der Stelle an, bei der Brandon und Granillo den kurz zuvor ermordeten Ronald in einer Truhe verstaut haben, welche später als Esstisch für die Party dienen wird.
Brandon und Granillo verüben einen Mord an ihrem Mitstudenten Ronald Kentley. Es soll ein perfekter Mord sein, daher gibt es auch kein Motiv, kein Blut, keine Beweise und ein Alibi. Damit wollen Brandon und Granillo beweisen, dass man einen Mord begehen kann, ohne dafür bestraft zu werden. Sie verschließen die Leiche in einer Truhe und veranstalten danach eine Party, wobei die Truhe als Esstisch dienen soll. Diese makabre Idee wird nur noch dadurch getopt, dass der Vater des Opfers einer der Gäste ist. Brandon und Granillo wiegen sich in Sicherheit und sich sich sicher, dass keiner der Gäste intellektuell auch nur dazu fähig wäre, den Truheninhalt zu erraten, bis auf Rupert.
Bereits am Anfang, vor dem Eintreffen der Gäste und dem Diener Sabot, versucht Brandon Granillo zu beruhigen, da er sehr aufgeregt ist. Bereits hier machen die beiden Hauptdarsteller zwei entscheidende Fehler. Sie lassen eine Eintrittskarte zum Colosseum im Flur liegen (dort trafen sie sich mit dem Opfer Ronald). Brandon bemerkt dies und steckt dem nichtsahnenden Granillo die Eintrittskarte in die Hosentasche. Rupert entdeckt die Karte später auf der Party und zieht sie Granillo in einem unaufmerksamen Moment heimlich aus der Hosentasche. Dies ist ein Beweis, der die Täter später in Widersprüche verwickeln lässt, denn zuvor hatten Brandon und Granillo auf der Party bestritten je im Colosseum gewesen zu sein.
Ein weiterer Fehler: Rupert ruft Brandon und Granillo vor der Party in ihrem Apartement an, nachdem sie die Leiche in der Truhe verschlossen haben, um sich noch einmal zu erkundigen. Der sehr aufgeregte Granillo geht ans Telefon, es meldet sich jedoch niemand. Rupert sagt nichts, da er das „seltsame“ Gespräch zwischen Brandon und Granillo zuvor bemerkt hatte.
Nachdem alle Gäste eingetroffen sind, unterhalten sich die anwesenden Personen über die bizarre Lokalität. Es entwickelt sich ein heiteres Gespräch mit Leila und den übrigen Gästen, was in der Truhe sein könnte. Sie vermuten spaßeshalber, dass die Truhe mit den Gebeinen eines Ermordeten gefüllt ist, worauf Brandon einige verräterische Anspielungen macht und Granillo unerwartet ernst reagiert. Rupert -der bereits nach seinem Anruf vor der Party misstrauisch geworden ist- mustert Granillo und Brandon mit einigen Fragen und zwingt sie somit dazu, mehr über ihren Mord zu verraten und der von der ausgehenden Aura aufzudecken.
Während also Brandon in zu verräterische Redseligkeit verfällt, betrinkt sich der immer introvertierter werdende Granillo mit Whiskey.
Weiterhin verläuft die Party für Brandon und Granillo wie geplant. Die Gäste tanzen im Nebenraum (Bibliothek) zu der Musik des Gammophons, während Brandon und Granillo zurückbleiben. Indes hat Rupert aber bereits die Eintrittskarte zum Colosseum von Granillo unbemerkt entwendet. Brandon möchte die Karte von Granillo haben, um sie jetzt -da sie allein im Raum sind- im Kamin zu vernichten. Da sich die Karte nicht auffinden lässt, geraten beide in einen Streit, welcher vom plötzlich ins Zimmer zurückkommendem Rupert unterbrochen wird. Der sonst so gelassene Brandon versucht den Streit gegenüber Rupert zu rechtfertigen, indem er sagt, dass sie sich oft wegen Kleinigkeiten streiten würden. Rupert geht zwar nicht weiter darauf ein, fühlt sich in seinem bereits aufkeimendem Verdacht aber erhärtet.
Daraufhin kommen die anderen Gäste aus dem Nebenraum zurück. Leila kommt wieder auf die Truhe zu sprechen und kann ihre Neugier über den Truheninhalt kaum zurückhalten. Raglan -der sich als Gentleman aufzuspielen versucht- will darauf Brandon den Schlüssel für die Truhe gewaltsam zu entwenden, hat allerdings keine Chance gegen den kräftigen Brandon. Nach diesem Vorfall verlassen alle Gäste die Party und Brandon und der betrunkene Granillo bleiben allein zurück. Unerwarteter Weise kehrt Rupert nach ca. 20 Minuten zurück, dass er sein Zigarettenetui vergessen habe. Brandon ist sehr ungeduldig und versucht Rupert dazu zu zwingen nach Hause zu gehen und wird später handgreiflich. Doch Rupert kann sich erwehren, er zieht wie aus einem Schaft aus seinem Handstock einen Degen und fordert darauf von Brandon, die Kiste zu öffnen. Nach dem Einsehen des Truheninhalts versucht Brandon Rupert zu überreden, sie nicht an die Polizei auszuliefern. Da beide für ihr Verbrechen gehängt werden würden, möchte Brandon Rupert zum Mitwisser zu machen und ihn davon zu überzeugen, dass Rupert den Mord von zwei weiteren Personen nicht verantworten könne; Brandon beruft sich dabei auf die Moral-Theorie von Nietzsche. Rupert lässt sich jedoch nicht überreden. Unten vor der Tür des Apartements wartet bereits ein Polizist, welchen Rupert während seiner 20-minütigen Abstinenz gebeten hatte mitzukommen.